Immer weniger Kinder werden gestillt. Woran liegt das?

https://www.tagesschau.de/wissen/gesundheit/muetter-kinder-stillen-101.html

Im Artikel der Tagesschau heißt es, dass 90 Prozent der Frauen nach der Geburt die Absicht hätten, zu stillen. Doch sehr viele blieben nicht dabei und so stillten bis Ende des vierten Monats nach der Geburt nur noch 40 Prozent der Frauen. Zum Vergleich: Die WHO empfiehlt, 6 Monate ausschließlich zu stillen und erst dann mit Beikost zu beginnen. Dabei soll weitergestillt werden bis zum vollendeten 2. Lebensjahr des Kindes und darüber hinaus, wenn Mutter und Kind das wünschen. Diese Empfehlung und die Wirklichkeit in Deutschland klaffen weit auseinander.

Doch warum ist das so? Warum können nur so wenige Frauen ihre Stillabsicht umsetzen?

Eine Wahrheit ist, dass es Frauen gibt, die aus medizinischen Gründen nicht stillen können. Das ist allerdings nur ein Bruchteil. Den größeren Anteil daran, dass viele Frauen ihr Vorhaben nicht umsetzen können, hat mangelnde Aufklärung.

Im Tagesschau-Artikel richtig erklärt wird, dass das Baby im Mutterleib kontinuierlich ernährt wird und nach der Geburt sehr oft das Bedürfnis nach Nahrung und Nähe hat. Zeitabstände sind anfangs kaum einzuhalten und auch nicht sinnvoll, da der Magen des Babys extrem klein ist. Zudem stimuliert häufiges Saugen und der Körperkontakt die Milchbildung, was essentiell für eine längere Stillzeit ohne Zufüttern ist.

Als ich mit meiner Tochter schwanger war, fragte ich, wie ich mit auf die Stillzeit vorbereiten könne. Das sei nicht nötig, hieß es. Ich solle mir zwei Wochen nur mit dem Kind nach der Geburt im Wochenbett Zeit nehmen, dann würde das schon klappen.

Ganz so leicht war es dann aber doch nicht. Ich sog alle Literatur zum Stillen auf, die ich finden konnte. Ich konnte stillen, doch trotzdem hätte ich gerne vorher mehr gewusst. Auch um die Vielzahl Ratschläge einzuordnen zu können, die einen nach der Geburt erreichen.

Ein Stillvorbereitungskurs wäre das richtige für mich gewesen. Darum möchte ich dies jetzt umsetzen für die Frauen, die sich in dieser Hinsicht vorbereiten wollen. Ich denke mit der richtigen Vorbereitung und kompetenten Ansprechpartnern wie Hebammen und Stillberaterinnen in der Stillzeit gerade zu Anfang, könnten deutlich mehr Frauen ihr Stillvorhaben in die Tat umsetzen. Gerne möchte ich dazu beitragen.

Alle Frauen, die nicht stillen können oder wollen, sind mit Formulanahrung gut beraten. Man muss nicht stillen, um eine gute Mutter zu sein. Aber ich möchte Frauen unterstützen, die gerne stillen würden und sie mit Hintergrundwissen ausstatten.

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